Meerwasseraquaristik
Meerwasseraquaristik | die salzige und farbenfrohe Seite der Aquaristik
Wissenswertes über die Meerwasseraquaristik / Meerwasser Aquaristik
Die Meerwasseraquaristik ist ein sehr umfangreiches Thema und relativ wenig mit der Süßwasseraquaristik vergleichbar. Vor der Anschaffung eines Meerwasseraquariums, ist ein einlesen in entsprechender Literatur, Magazinen und Internetforen dringend erforderlich. Niemand kann mal eben ein funktionierendes Meerwasseraquarium ohne Vorkenntnisse auf gut Glück bewerkstelligen.
Das Meerwasseraquarium
Auch wenn das Nano Meerwasseraquarium stark im Trend liegt, kann nicht abgestritten werden, daß ein großes Meerwasseraquarium durch die größere Wassermenge Fehler des Aquarianers oder ungünstige Wasserparameter durch biologische Prozesse leichter abfedert und somit das Projekt Meerwasseraquaristik erleichtert. In der Meerwasseraquaristik dürfen keine Aquarien mit Metallrahmen etc. verwendet werden. Die abgegebenen Stoffe beim Kontakt mit dem aggresiven Salzwasser, schaden den Tieren im Meerwasseraquarium. Auch Verwendung finden in der Meerwasseraquaristik (wenn auch sehr sehr selten) Holzaquarien.
Das Wasser
Im wohl größten Teil Deutschlands ist das Leitungswasser für die Meerwasseraquaristik leider nicht geeignet. Eine Umkehrosmoseanlage bleibt daher für viele Meerwasseraquarianer wohl unverzichtbar. Meistens muss bzw. empfiehlt es sich zumindest zusätzlich einen Mischbettharzfilter der Osmoseanlage nachzuschalten, da der Silikatwert im Leitungswasser oft so hoch ist, daß selbst eine Umkehrosmoseanlage mit einer Rückhaltequote von 95-97% alleine nicht ausreichend ist, um unerwünschtes Agenwachstum und andere Probleme zu verhindern. Das Mischbettharz muss ausgetauscht werden, sobald es erschöpft. Eine Regeneration dieses würde sich wirtschaftlich nur in großen Mengen lohnen. Auch ohne Silikat ist eine Osmose Anlage eine gute Investition. Wir können mit unseren handelsüblichen Wassertests nur einen geringen Anteil der Wasserparameter überhaupt überprüfen. Die Meerwasseraquaristik ist kein einfaches Hobby, Korallen und Fische sind sehr empfindlich und reagieren bei ungünstigen Wasserwerten im Meerwasseraquarium schnell und sensibel. Nicht selten sterben jahrelang herangewachsene Korallenstöcke innerhalb weniger Tage komplett ab. Jeder Meerwasseraquarianer hat solche Rückschläge in seinem Hobby Meerwasseraquaristik sicherlich schon einmal erlebt oder wird sie noch erleben. Mit einer guten Wasseraufbereitung kann man zumindest das Ausgangswasser als Ursache ausschließen.
Wer also auf Nummer sicher gehen will und sich nicht unerwünschte Stoffe in sein Meerwasseraquarium kippen möchte und hinterher über eventl. auftreten Probleme rätseln möchte, der bereitet sein Wasser auf, bevor es in sein Meeresaquarium gibt.
Eine Alternative zur Wasseraufbereitung in der Meerwasseraquaristik sind Ionenaustauscher oder aber auch große Mischbettharz Filter. Alle Varianten haben Vor- und Nachteile, vorallem in der Handhabung. Beide Varianten müssen regelmäßig auf zuverlässige Funktion überprüft werden. Die Harze von Ionenaustauscher erschöpfen, die Membrane und Filter einer Umkehr-Osmoseanlage setzen sich im Laufe der Zeit zu und müssen ausgetauscht werden, da ansonsten wieder vermehrt unerwünschte Stoffe und Salze durchgelassen werden und Probleme im Meerwasser Aquarium nach sich ziehen können.
Heizen und kühlen
Zum heizen des Meerwasseraquariums eigenen sich ganz normale Regelheizer für die Aquaristik. Die Temperatur sollte im Meerwasseraquarium idealerweise um die 25° C betragen. Im tropischen Meerwasseraquarium gilt in der Regel eine Temperaturuntergrenze von 22 °C und eine Obergrenze von 29 Grad. Die Art der Beleuchtung stellt dabei einen wesentlichen Faktor dar. HQI und T5 Lampen geben sehr viel Wärme an das Aquarium ab. Oftmals benötigt man selbst im Winter keine zusätzliche Heizung. Es sollte aber immer eine installiert sein die bei unterschreiten der Temperatur im Notfall immer einspringt. Im Sommer steigen die Temperaturen so oftmals über die kritischen 29° C. Hier muss dann dringend gekühlt werden, um vor Tiere vor Schäden zu bewahren. In der Meerwasseraquaristik werden aus kostengründen Lüfter eingesetzt oder auch die teureren Durchlaufkühler. Oftmals ist es auch eine Überlegung wert das ganze Zimmer mittels einer Klimaanlage zu kühlen, so haben Mensch und Tier etwas davon.
Moderne LED Lampen geben wenig Wärme an das Aquarium ab. Wer mittels LED beleuchtet wird in der kalten Jahreszeit mehr heizen müssen. Immer Sommer wiederum ist eine zusätzliche Kühlung des Riffaquariums kaum notwendig. Dies hängt auch von der Umgebungstemperatur ab. In der aufgeheizten Dachgeschoßwohnung heizt sich das Wasser schneller auf, als im Kellergeschoß einer Altbauwohnung.
Das Licht
Hier kommt es auf die zu pflegenden Tiere an. Aber an tropischen Meeren ist die Intensität der Sonne so groß, dass wir sie derzeit nur begrenzt mit künstlichem Licht nachempfinden können. Jahrelang haben sich als Meerwasser Beleuchtung die Halogenmetalldampflampen (HQI) oder T5 Aquarium Lampen etabliert. T8 Lampen sind schon länger nicht mehr zeitgemäß und nicht zu empfehlen. Die Auswahl der Lichtfarben dürfte im Handel auch nicht mehr sonderlich befriedigend sein.
In den letzten Jahren macht die LED Technik immer größere Fortschritte und erhält vermehrt Einzug in die Meerwasseraquaristik. Auch mit LED Aquarium Lampen lassen sich in der Meerwasseraquaristik mittlerweile prächtige und farbige Riffaquarien pflegen.
Bei HQI und LED Leuchten hat man den sogenannten Sonnenkringel Effekt. Bei reinen T5 Lampen fehlt dieser leider. Dafür leuchten T5 Lampen flächig das Aquarium aus und man kann die Lichtfarbe durch austauschen und gezieltes einsetzen von verschiedenen T5 Leuchtstoffröhren gezielt beeinflußen. Brenner und Leuchtstoffröhren müssen je nach Lichtfarbe regelmäßig ausgetauscht werden, da die Leuchtkraft nachläßt und sich die Lichtfarbe verschiebt, wodurch die Farbigkeit der Korallen nachläßt und häufig auch vermehrter Algenwuchs auftritt. Beste Erfolge erzielen in der Meerwasseraquaristik mittlerweile auch sogenannte Hybrid Lampen, welche LED und T5 System in einer Lampe verbaut haben und somit die Vorteile beider Typen vereinen.
Wenn man sich für die Art der Beleuchtung entschieden hat, muss die Lampengröße / Beleuchtungsstärke der Aquariengröße und der zu pflegenden Tiere angepasst werden.
Die Strömung
Die meisten der von uns im Meerwasseraquarium gepflegten Wirbellosen brauchen sehr viel Wasserbewegung. Als Minimum sollte das 10-fache des Bruttobeckenvolumens pro Stunde umgewälzt werden. Viele Tiere fühlen sich allerdings auch bei erheblich stärkerer Strömung wohl. Strömungspumpen können so in der Dekoration verbaut werden, dass sie kaum sichtbar sind. Es gibt auch Wellengeneratoren, wie z.B. die Tunze Wavebox oder die AMA Osci Motion, welche eine etwas abwechslungsreichere und natürlichere Strömung simulieren, als der starre Pumpenstrahl einfacher Pumpen. Auc hsehr oft eingesetzt werden steuerebare Strömungspumpen, welche mittels Controller verschiedene Strömungsbilder erzeugen können und so versuchen naturnahe Strömungen in der Meerwasseraquaristik nachzuahmen. Niedere Tiere benötigen eine abwechslungsreiche Ausströmung, um optimal zu wachsen.